WIZO ist seit Anfang der Neunziger Jahre wohl auf jeder von Punkerhand liebevoll selbstgenähten Kutte vorzufinden. Gegründet 1986, Aufgelöst zwischen 2005 bis 2009 und dann in Neubesetzung um Sänger und Gitarristen Axel „XLQ“ Kurth zurück auf die Festivals und Bühnen des Landes. WIZO hat eine wechselhafte Geschichte und hat auch schon so einige personelle Änderungen gesehen, dennoch ist die Konstante „XLQ“ mit seiner markanten Stimme und den beißenden, angenehm unangenehmen Gitarrenriffs geblieben. Er ist halt der Mastermind der Kapelle.
Als wären sie also nie weg gewesen klingt das zweite Album seit Neugründung DER kompromisslos – der geneigte Hörer hat vermutlich nichts anderes erwartet und bereits optimistisch die Anlage beim Reinhören auf Kante gedreht. Es sind zwar die Zeiten vorbei in denen die Titel staatliche Gelder in der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in Anspruch nehmen, dennoch ist die Platte direkt, radikal, zynisch und ziemlich ehrlich.
Unser Titel der Woche ist Déja Vu – Ein Titel der gerade zu Zeiten pauschaler Anfeindungen gegenüber Fremden, plumper rechter Meinungsmache und aktiver Verblendung der Geschichte passt. „Déja Vu“ ist ein Aufruf sich gegen diese Entwicklungen aktiv aufzulehnen und nicht in Lethargie und Gleichgültigkeit zu verfallen.
Das ganze Album DER von WIZO wurde von der Band selbst auf YouTube veröffentlicht, einfach damit es auch im letzten Schuppen der Republik einem kräftig auf die Füße fällt. Zuletzt in Rostock war die Band im gut gefüllten MAU Club zu ihrer letzten Scheibe 2014 – es bleibt abzuwarten ob sie die neue Tour nach Rostock hin erweitern.
Titel: Déja Vu
Künstler: WIZO
Album: Der