Meistens betrifft dies Titel, in denen Gewalt, Drogenkonsum und Sexismus inhaltlich eine Rolle spielen.
Zum Ersten bleibt für uns festzustellen: Dieser Meinungsaustausch ist uns wichtig, wünschenswert und wir erachten ihn für richtig im Umgang mit etwas so Vielschichtigem wie Musik. LOHRO als Mitmachradio lebt davon, dass viele Menschen ihre Standpunkte zum Ausdruck bringen können. Die in Artikel 5, Absatz III des Grundgesetzes verbürgte Freiheit der Kunst wird bei LOHRO praktisch gelebt, selbst wenn es einzelne, persönliche Vorbehalte zu einem Musiktitel geben sollte.
Aber selbstverständlich gibt es für uns Grenzen, an die wir uns strikt halten: das sind die Rahmen die der Gesetzgeber verlangt, das sind Überzeugungen die dem Selbstverständnis von LOHRO entsprechen, wie sie im Redaktionsstatut festgelegt sind und das sind demokratische Mehrheitsentscheidungen innerhalb von LOHRO.
Wir als Musikredaktion können und möchten nicht einer Entmündigung der Hörenden entsprechen, indem wir eine zuvorkommende Selbstzensur veranlassen, die auf ein möglichst unkontroverses Programm abzielt. Mit einem solchen Konzept würde man gewisse Ausdrucksformen (wie z.B. Satire) unmöglich machen oder weite Teile von Genres (z.B. Rap) ohne Rücksicht auf deren kulturelles Umfeld ausschließen.
Es wird immer wieder Grenzfälle geben, die es wert sind diskutiert zu werden, über die fair gestritten werden muss. Wir möchten euch einladen, mit uns sachlich und konstruktiv diesen Diskussionsprozess zu gestalten und zu respektieren, dass es Titel innerhalb unser Musik gibt, die nicht jeder und jedem individuell gefallen müssen.
Aber gerade weil solche Songs oft im kommerziellen Radiobetrieb, der meist auf besonders leichte Konsumierbarkeit ausgelegt ist, keine Chance haben möchten wir ihnen bei LOHRO eine Möglichkeit bieten, sich zu präsentieren.
Eure Musikredaktion von Radio LOHRO 90,2
musik@lohro.de