Faultierrost oder doch etwa langsam zuschlagen? Slothrust – das sind Kyle Bann, Will Gorin und Frontfrau Leah Wellbaum. Die Garagenrocker aus Boston laden uns für unseren Titel der Woche ins Planetarium ein. In einer geballten Faust aus lyrischer Schlagfertigkeit, harten Gitarren und einer Mischung aus 90er-Jahre-Charme und modernen Elementen hat diese Woche „Planetarium“ bei uns in der Musikredaktion für Kopfnicken gesorgt. Mit Ursprüngen im Jazz und Blues schlossen sich Drummer Gorin und Sängerin Wellbaum 2010 zusammen, um Musik zu kreieren, die auf der härteren Seite des Spektrums wandeln sollte und so entstanden Slothrust (eine Mischung aus Wellbaums vorherigem Projekt „Slothbox“ und dem Wort rust, also Rost).
Mit ihren ersten beiden Langspielern bewegte sich die Band noch im musikalischen Untergrund. Nachdem sie jedoch bei Dangerbird Records unterzeichneten, wagten Slothrust einen Schritt nach vorne und veröffentlichten 2016 das Album Everything Else, das Themen wie Existentialismus, Verlust, Depression aber auch Liebe und das Erwachsenwerden behandelten.
„This record I don’t think is angry in the same way. It asks more questions…[Everyone Else] has space for interpretation and for questions. And the new record deals very specifically with water and dreams in a way that the first two did not.“
Nach der Veröffentlichung ihres dritten Albums ging es für die Band für lange Zeit auf Tour, wo sie unter anderem auch einen Auftritt beim renommierten Lollapalooza-Festival mitnehmen sollten. Angekommen im Jahr 2018 und Slothrust veröffentlichen ihr nunmehr viertes Album „The Pact“, von dem auch unser Titel der Woche stammt. Rastlos, rotzig und rockig: zwischen blues-igem Alternative und schwadronierenden Wortspielen konfrontiert „Planetarium“ seine Hörerinnen und Hörer. Der Band zufolge behandelt der Song die Bessessenheit des Menschen, aus Spaß an der Freude Natur künstlich nachzubilden, nur um sie gleichzeitig zu zerstören.
„How strange to marvel at the wonder of the earth while at the same time depleting it of its resources and filling it with trash. It makes me sick to think about. Humans are the ultimate takers.”
Völlig ohne Kompromisse ist „Planetarium“ frischer Wind und auch eine gewisse Rücksichtslosigkeit, die sich da in diesen 3 ½ Minuten entfaltet, kommt nicht zu kurz. Und wer die energetische Band live erleben möchte, der muss auch gar nicht lange warten: Slothrust kommen im Januar und Februar für drei Termine auch nach Deutschland.
Titel: Planetarium
Künstler: Slothrust
Album: The Pact
Label: Dangerbird Records
Die weiteren Titel unserer LOHROtation* in KW 43/18:
- Boys Noize – Killer (feat. Steven A. Clark)
- Wargirl – Mess Around
- FIDLAR – Can’t You See
- Sharon van Etten – Comeback Kid
* die wöchentliche Heavy Rotation auf LOHRO 90.2
Ahoi, ihr Leichtmatros*Innen, horcht mal dat Sonar ab, wie die neue Kaperprise bei LOHRO so klingen tut…