Am 27.November 2014 war es wieder soweit, die Richard-Siegmann-Medaille wurde an Bürger und Projekte zum Thema „Weltoffenheit und Toleranz in Rostock“ verliehen. Medaillengewinner war der Verein „Ökohaus e.V. Rostock“. Zu den genaueren Günden und Auswahlverfahren hat LOHRO den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Jochen Bruhn, befragt:
Richard Siegmann war zu Beginn des 20. Jahrhunderts Leiter der Rostocker Straßenbahn AG und prägte damit über drei Jahrzehnte lang das wirtschaftliche, politische und kulturelle Leben in Rostock entscheidend mit.
Dass Richard Siegmann Jude war, spielte bis 1933 keine Rolle. Dann musste er jedoch alle seine Ehrenämter aufgeben und nach 37jähriger Tätigkeit auch die Straßenbahn AG verlassen. 1943 verhungerte Richard Siegmann im Konzentrationslager Theresienstadt. Die Nationalsozialisten ermordeten fast die gesamte Familie. Seit 1992 erinnern eine Straße und seit 2002 ein Stolperstein vor dem Rathaus an Richard Siegmann.
Die gleichnamige Stiftung entstand 2004 bei der 100-Jahr-Feier zur Elektrifizierung der Rostocker Straßenbahn. Nun existiert die Stiftung schon 10 Jahre – Was wollen die Verantwortlichen – des guten Stiftungswillens – noch erreichen und was sind die Highlights aus den letzten Jahren Stiftungsarbeit gewesen?
Neben der mit 3000 Euro dotierten Richard-Siegmann-Medaille vergab die Stiftung außerdem zwei Förderpreise. Der erste Förderpreis ging an „Diên Hong – Gemeinsam unter einem Dach e.V.“. Den zweiten Förderpreis erhielt der „Förderverein des Migrantenrats der Hansestadt Rostock FABRO e.V.“.