Maeckes, der auch Mitglied der Orsons ist und bereits seit über 17 Jahren Musik macht, hat im letzten Jahr eine ganze Menge Tracks veröffentlicht. Neben „POOL“ erschien vorher noch das Album „EXCL TAPE“. Darauf findet man die kleinen Teaser-Raps, mit denen Maeckes die Songs zum Album „POOL“ einzeln ankündigte. Diese sind aus Beats entstanden, die andere Künstler ihm zugeschickt haben und auf die er dann einfach Texte schrieb – also quasi mal wieder “richtiger Rap”, neben den sehr unterschiedlichen Tracks auf „POOL“.
Die Platte selbst ist das Ende einer Soloalben-Trilogie, angefangen 2010 mit „KIDS“, einer “komischen, fantastischen Dystopie, die aus einer tiefen Depression entstanden ist, in der nichts Menschliches drin sein sollte”. „TILT“ schaute dann 2016 unter den Zynismus und die Dystopie auf das, was darunter liegt. Mit Track “Mauern”, wurde dann der Übergang geschaffen zum versöhnlichen Album „POOL“, produziert von Maeckes und Äh, Dings. Der n Stuttgart geborene Sohn österreichischer Eltern dachte schon immer gern in Alben-Zyklen, so auch mit den Alben „Null“, „Eins“ und „Zwei“, auch Konzeptalben sind sein Ding. Wer mag, kann also gern versuchen, mehr aus den Alben rauszuhören, als man auf den ersten Blick erkennt.
Der Refill kam, weil zwar „POOL“ die beste Trackzusammenstellung war, aber nicht die einzige. Einige Songs wurden verändert, wie etwa “Mauern”, das einen Trance Remix bekam, oder auch “Am Pool”, welcher nochmal inhaltlich erweitert wurde. Andere Tracks kamen neu dazu, zum Beispiel “Pirouette” oder “2090m”. Zum Original von “1234” sagt Maeckes:
Bei „1234” zum Beispiel fand ich es interessant, in der Melodie und im Refrain eine Einfachheit zu haben, die vom Vibe her ganz leicht und easy ist. Im Unterbau wird dann alles immer komplizierter. Die Rhythmik und die gesamte Struktur werden merkwürdig kompliziert und verschoben. Ich find’s lustig, ein so kompliziertes Lied zu haben, das sich aber leicht anfühlt.
Beim Refill des Songs, welcher unser aktueller Titel der Woche ist, wurde das Konzept der Einfachheit nochmal geflippt, um bei der Schwierigkeit zu landen. Mit auf dem Track zu hören sind jetzt Edgar Wasser, Fatoni und Danger Dan. Sie sind alle drei bekannte Größen im Deutschrap, die auch vorher schon mit Maeckes kollaborierten, so wie etwa bei dem Track “Kneipenschlägerei” von der Antilopen Gang oder Fatonis Track “Fast so wie beim Wu-Tang-Clan”.
Im Track “1234 Refill” werden aktuelle Themen angesprochen und problematisiert, zum Beispiel Polizeigewalt, Kapitalismus und Chancengleichheit, Rassismus und Faschismus. Die Musik zum Text klingt jedoch weiterhin einfach, auch der Text selbst ist nicht kompliziert, also hört am besten selbst rein.
Titel: 1234 Refill (feat. Danger Dan, Edgar Wasser & Fatoni)
Interpret: Maeckes
Album: POOL Refill
Label: Chimperator
Die weiteren Titel unserer Heavy Rotation in der KW 6/22
- Novaa – The World’s Thing
- Confidence Man – Feels Like A Different Thing
- Tocotronic – Ich hasse es hier
- Franz Ferdinand – Curious
LOHROtation
Den Beitrag zu allen fünf Songs der LOHROtation könnt ihr in der LOHRO-Mediathek nachhören.