Interview am Wochenende: True Widow

Es gibt wenige Bands, die einen derartig starken Eindruck hinterlassen, dass man bereits beim Hören ein hypothetisches Interview im Kopf zusammen fabriziert.

Genau das sollte mir jedoch mit True Widow passieren, als ich die Klänge ihres zweiten Albums „as high as the highest heavens and from the center to the circumference of the earth“, kurz AHATHHAFTCTTCOTE zum ersten Mal hörte. Als sich dann die Gelegenheit bot – durch Hilfe aus Belgien, wie ich später erfahren würde – schlug ich selbstredend sofort zu und machte mich in die Jägerklause in Berlin – eine urige Rockerkneipe, mit mehr Geweihen an den Wänden, als in britischen Adelshäusern. Dan, Slim und Nicole waren nicht nur sehr redselig, sondern auch ungemein angenehme Menschen, dass sie immer noch „normalen“ Jobs (Holzfäller, Grafiker und Make Up Artist) nachgehen, lässt sie wohl am Boden der Tatsachen bleiben, selbst wenn ihre Musik dem Hörer ebenjenen unter den Füßen wegzieht. Im Interview ging es dann um Songwriting, Faninterpretationen der musikalischen Gewalt True Widows, ihrer Konzepte und den Schwierigkeiten, eine europäische Tour zu organisieren:


True Widow Interview Part 1:

True Widow Interview Part 2:

Man mag es gar nicht erst versuchen wollen, die Genres zu benennen, die sich bei True Widow verbinden, Doom, Dream Pop und Kaskaden an 90er Jahre Alternative – das alles immer so gut ausbalanciert, dass es nie zu schwer, zu poppig oder zu verwaschen klingt, ganz im Gegenteil, True Widow sind wie die Fotos, die die Coverhefte ihrer Alben zieren: vage Eindrücke, die mit jeder weiteren Sekunde an Bedeutung gewinnen, klarer werden und sich nach und nach in beinahe überwältigende Ideen und Konzepte drehen, so dass einem der Kopf schwirrt. Lässt man los, ja, lässt man sich treiben, so kann man sich für eine Weile im Dickicht der dicken Bässe verlieren, sich an den Riffs entlang hangeln und die flüchtigen Gesangsspuren durch die Blätter funkeln sehen.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=WxuWBNVTxMQ[/youtube]

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