Eine Mehrheit von 29 Abgeordneten sprach sich auf einer außerordentlichen Sitzung der Rostocker Bürgerschaft, für die Rücknahme der Kündigung des Volkstheaterintendanten Sewan Latchinian aus. 27 Stimmen wären nötig gewesen. Der Intendant war unter anderem wegen seines umstrittenen Vergleichs der Theaterpolitik des Landes mit Kulturzerstörungen der Terrormiliz Islamischer Staat abberufen worden. Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling hatte angekündigt, dass er die Kündigung für rechtswirksam hält und in Widerspruch gehen will, falls die Bürgerschaft beschließt, diese aufzuheben. Dafür hat er nun 14 Tage Zeit.
Nach einer gestrigen Demonstration versammelten sich auch heute wieder die Demonstranten. Am Vormittag lud unter anderem die „Initiative Volkstheater Rostock“ zu einer sogenannten Zuschauerkonferenz im Großen Haus des Volkstheaters. Um 14:30 Uhr hat sich dann eine Menschenkette zum Rathaus aufgemacht. Circa 200 Menschen versammelten sich dort gegen 17 Uhr, um gegen die Kündigung des Intendanten des Volkstheaters, Sewan Latchinian, zu protestieren. Der Rauswurf war Thema einer außerplanmäßigen Sitzung der Bürgerschaft am Abend. Neben der Linken haben auch der Aufbruch 09, der Rostocker Bund und die Grauen den Antrag gestellt.
Unterdessen starteten heute im Volkstheater die 20. Rostocker Schultheatertage. Bis Mittwoch sind alle Gruppen, die an Schulen Theater machen dazu eingeladen, fertigen Stücke, Probenstände oder Ausschnitte aus ihren aktuellen Produktionen zu präsentieren und an Workshops teilzunehmen.