Für viele war es wahrscheinlich eines der schönsten Konzerterlebnisse dieses Jahr, die dänische Kombo Efterklang begeisterte gegen 22:20 nicht nur mit pompöser Bühnengestaltung und grandioser Lichtshow, sondern vor allem mit detailiert, verspielter Musik, die Melancholie einmal nicht mit Traurigkeit verwechselt und sich wie Goldfäden durch die Nacht sponn.
Besonders die Interaktion mit dem Publikum ließ ebenjenes zum Ende kräftig nach einer Zugabe verlangen, die von den Jungs und Mädels gerne gegeben wurde. Wie Sänger Casper an dem Abend sagte, es war ein Konzert der Prämieren, denn nicht nur durfte die Band erstmalig Stagediving und einen kleinen (aber wohlgemeinten) Moshpit bewundern, sondern auch noch ein voller Liebe sich in Wellen bewegendes Publikum.
Ganz benommen von so viel Schönheit schwankten die Immergut-Kinder sogleich in die Zeltbühne, um dort von FM Belfast isländisch empfangen zu werden. Wer jetzt nicht weiß, wie man isländisch empfangen wird; mit Anzugfliegen, einigen fast schon blasphemischen Samples und einer Mischung aus den Scissor Sisters und Electric Six. Es muß ja nicht immer ätherisch-versponnen a la Björk, sondern kann auch ruhig mal albern und verspielt sein. Allerdings war der gesamte Auftritt ein ambivalentes Erlebnis, immer wieder geplagt von der Vermutung, dass es sich hierbei vielleicht doch um einen elaborierten Gag einer isländischen Comedyproduktion handeln könnte…
Den Konzertabschluss boten ein paar reizende Kanadier, die man wohl vorwiegend ob ihres Hits „nature of the experiment“ kennen dürfte – Tokyo Police Club machten ihren Landsmännern alle Ehre und bewiesen sich ungemein höflich und mit vielen Danksagungen an das feiernde Publikum. Knackigen Indiepop gab es auch noch dazu, etwa so wie den Ahornsirup zu den Pancakes.
Immergut 2010 bediente dieses Mal nicht nur Fans der obskuren Indiebands, sondern vor allem Fans der globalen Musikwelt. Dänemark, Kanada, Island, Deutschland, Großbritannien und und und trafen sich nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich vom 28.-29.5.2010 in Neustrelitz. Danke dafür und bis nächstes Jahr.
das Konzert war super geil!!!!11elf
Na, das stimmt mich aber, liebe radiomachende Studenten, traurig bis froh, dass ich meine Lateinkenntnisse nie durch das kleine Latinum elaborieren konnte. Ich wäre ganz bestimmt ein anderer, als ich’s jetzt bin, es wäre ganz bestimmt eine FM Belfast-„Kritik“ mit mehr Sinn.
Blasphemischst.
Es tut mir leid, wenn die von Natur aus subjektive „Kritik“ nicht auf Übereinstimmung bei dir gestossen ist, aber das Konzert ließ mich nun mal mit einem Fragezeichen zurück, vielleicht ja, weil ich den isländischen Humor nicht so ganz verstehe. Und so eine richtige Kritik ist es in dem Sinne auch nicht, sondern vielmehr ein kurzer (augenzwinkernder) Eindruck vom Konzert, der vielleicht nicht so rüber gekommen ist, wie er sollte.