Der Flughafen Rostock Laage gehört eher zu einem der kleineren und ruhigeren in der Welt. Hier starten und landen im Schnitt 3 Flüge am Tag. Doch es gab mal eine Zeit, in der Rostock selbst ein hochentwickeltes Flugzeugwerk hatte. Die Heinkelwerke. Von denen erinnert heute nur noch die Heinkelmauer am Werftdreieck. Und die ist vom Abriss bedroht.
Zur Geschichte:
1922 gründete der Flugzeugbauer Ernst Heinkel die Heinkel-GmbH, die in Rostock und Berlin Oranienburg Flugzeuge herstellte. Erst zivile, dann ab 1939 Militärflugzeuge für die Luftwaffe, an dessen Bau sich Häftlinge aus Konzentrationslagern beteiligen mussten. In Rostock Marienehe entstand im Laufe der Zeit eine gigantische Flugzeugfabrik. Sie verfügte über einen Flugplatz mit fünf Start und Landebahnen, und für die Mitarbeiter wurden Stadtteile wie Alt Reutershagen und das Komponistenviertel aus dem Boden gestampft. Doch das machte Rostock zu einem Angriffsziel der Briten und Amerikaner im Zweiten Weltkrieg. 1940 und 41 wurden die Werke immer wieder Ziel von Bombenangriffen, bei denen es neben den Zerstörungen dutzende Tote gab.
Nach dem Krieg wurden sämtliche Dinge aus den Werken, die noch irgendwie brauchbar waren von der Sowjetunion demontiert und als Reparation nach Russland gebracht. In Marienehe entstanden Industriegebiete, und auch das alte Gebäude für die Lehrlingsausbildung wurde bis auf die eine Mauer abgerissen.
Aktuell:
Und um diese Mauer dreht sich im Moment das öffentliche Interesse. Auf der Einwohnerversammlung der Kröpeliner Tor Vorstadt wurde bekannt gegeben, dass sie einsturzgefährdet sei und deshalb vorsorglich abgerissen werden sollte. Dabei waren noch im vergangenen Jahr Schutzmaßnahmen mit Kosten von 5000 Euro durchgeführt worden. Die Wohngemeinschaft WIRO, die die Grundstücke hinter der Mauer bereits gekauft hat, will Teile der Mauer in ihr Bauvorhaben einbeziehen. Gegenwärtig wird noch nach einer Alternativlösung gesucht. Im Gespräch ist unter anderem die Einbeziehung in eine Schallschutzmauer. Rostock sei schlecht beraten, das Denkmal einfach verschwinden zu lassen meint CDU-Abgeordneter Daniel Peters. Die Mauer zähle zu den letzten baulichen Zeugnissen ihrer Epoche, sei auch ein Mahnmal für den Einsatz von Zwangsarbeitern in den Heinkel-Flugzeugwerken im Zweiten Weltkrieg.
Mein Vater hat damals seine Lehre im Heinkelwerke in Warnemuende gemacht und vor einen Monat ist er verstorben, er waere fast 93Jahre alt geworden. Im Juni werden wir seine Asche in Ostsee bestatten, dann ist er wieder in seine Heimat.