Die Georg Büchner rottet im Rostocker Stadthafen weiter vor sich hin. Und das wird wohl auch noch länger so bleiben. Von den Interessenten aus Belgien ist genauso lange schon nichts mehr zu hören wie vom Betreiberverein, dem Förderverein Traditionsschiff Rostock. Dieser hatte Mitte Februar Insolvenz angemeldet.
Weil der Betrieb und die Unterhaltungung des Schiffes zu teuer geworden sind, wollte der Verein die Büchner ursprünglich verschrotten lassen. Dies scheiterte zunächst am eigenen Unvermögen, denn der Verein hatte es verpasst den Dampfer rechtzeitig von der Denkmalliste nehmen zu lassen. Spät verweigerte das Rostocker Denkmalamt diesen Schritt, da es offenbar ein ernsthaftes Interesse in Antwerpen gab die Büchner als maritimes Denkmal zu erhalten. Nur fehlt bis heute eben ein entsprechender Finanzplan.
Ali
Betreff : „Georg Büchner“: Verein ist pleite (Artikel in der Schweriner Volkszeitung vom 15. März 2013)
Gesucht : “Waterford(t) Vlaanderen” ? eine unzuverlässige Splittergruppe aus VVIA u.ä ?
Allerdings ist eine derartige wie im obengenannten Artikel bezeichnete und im belgischen Staatsblatt unauffindbare sogenannte “Interessenvereinigung” kein Rechtsträger weshalb sie zu Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter rechtsunfähig ist .
Nur die Entscheidung der flämischen Behörde , die die demokratische Mehrheit der Bevölkerung von Flandern vertritt , ist ausschlaggebend bezüglich einer Übernahme der Georg Büchner aber unsere Behörde ist der Meinung dass man Steuergeld für viel wichtigere Dinge ausgeben sollte als zur Überbringung eines maroden Schiffes das sie in ein aussichtsloses Abenteuer stürzen würde . Und weil jetz in erster Linie mit der Insolvenzmasse des Fördervereins Kasse gemacht werden muss und nur eine kleine fanatische Minderheit Belgier zwar andauernd heftig bellt aber es umso deutlicher wird dass die niemals zahlen werden , sind Verhandlungen mit denen sowieso eine reine Zeitverschwendung .
Dazu kommt noch dass der weitaus grösste Teil meiner Landsleute und vor allem die Jüngeren sich distanzieren von der zweifelhaften Periode und Geschichte des belgischen Kolonialismus mit dem unser ehemaliges Kongoboot und das Abhacken von Händen schwarzer Kautschukarbeiter nun einmal ungern verbunden werden .
Um dennoch , mit der Insolvenzmasse zu der die Georg Büchner gehört , auf pragmatische Weise die Kasse zu speisen , ohne den Denkmalwert der relevanten Teile zu verletzen , könnte man immerhin noch den Schrottwert kassieren nachdem man die denkmalrelevanten Teile demontiert hat um sie touristisch-attraktiv und nutzbar einzugliedern in ein sinniges Schiffahrtmuseumskonzept ihres langjährigen Rostocker Stadthafens statt sich in immense Kosten zu stürzen um vergeblich zu versuchen das gesamte Rostschiff mit seinem ASBEST-interieur zu erhalten und zu restaurieren .
Ich habe vor zwei Jahren mit meiner Frau Urlaub gemacht an der Ostsee und sowohl die Kaisersbäder auf Usedom wie auch die Hafenstädte Wismar und Rostock-Warnemünde besucht . Wir haben gestaunt wie wunderschön all diese Orte in Ost-Deutschland sind und möchten Ihnen bei dieser Gelegenheit und allen die bei der Erhaltung und Renovierung mitgeholfen haben aufrichtig gratulieren . Und von Warnemündes Erfolg mit über 200 erwarteten Besuchen grosser Kreuzfahrtschiffe können wir in Antwerpen nur träumen .
Aber , sowie auch die Trabis nicht mehr zum gepflegten Strassenbild passen würden und längst verschwunden sind , wird auch die verrostete Georg Büchner letztendlich weichen müssen .
Mit vorzüglicher Hochachtung ,
Dr. Lode Wuyts
Lille