Nach etlichen Guerilla-Konzerten in Berliner U-Bahnen haben il Civetto auf organische Weise eine überaus beeindruckende Entwicklung genommen, die nun in dem universellen Melting-Pop von neuen Stücken wie „Rio-Reiser-Platz“ und „Neonlicht“ ihren vorläufigen Höhepunkt findet – Songs, die auch schon bei uns heftig rotierten.
Das erste, was beim Hören ihres dritten Albums „Späti del Sol“ auffällt: Alle neuen Songs sind auf Deutsch getextet. Eine Entscheidung, die dem stilistischen Multikulturalismus der Gruppe jedoch nur scheinbar entgegensteht. Mindestens so wichtig wie ihre musikalische Offenheit und Vielseitigkeit ist es il Civetto nämlich, verstanden zu werden. In den Interviews zum Album »Facing the Wall« (2019) war den Musikern aufgefallen, dass sie ihre Texte immer wieder ausgiebig erklären mussten – und wer will schon Pop-Texte erklären? il Civetto jedenfalls nicht. Ihre gesellschaftlichen und politischen Anliegen sind ihnen so wichtig wie die Musik selbst.
Der Sendungsmitschnitt steht sieben Tage nach Ausstrahlung in der Mediathek zum Nachhören bereit.