Und wenn Du ehrlich bist....

Das Moped – Alle wollen Liebe

Das Moped knatterte jüngst auf dem Rocken am Brocken Festival durch die Ohren unserer Musikredakteure vor Ort. Schockverliebt wurde die Musikredaktion motiviert, dass »Alle wollen Liebe« unser Titel der Woche wird. Ja, wir haben Lust auf textuelle Klarheit in Liebesliedern ohne Schmalz und Ge­fühls­du­se­lei.

Das Moped, Pressefoto: Sarah Knüpfer

Band. Augustin (Gesang, Gitarre), Martin (Gesang, Synths) und Ali (Bass) kennen sich schon seit Jugendtagen aus der Heimat Bad Kreuznach – in der Kleinstadt weiß man eben, wer Mucke macht. Zuerst spielten die drei unter anderem Namen englisch-sprachigen Indie-Pop. Als sie dann den Produzenten Paul Gallister trafen, der neben Der Nino aus Wien eben auch Wanda produziert, änderte sich das so langsam, und Das Moped entwickelte die Detailverliebtheit in der eigenen Sprache.

Und das machen sie treffsicher gut, was vielleicht auch an den Acts liegt, die sie als Referenzen nennen: Wanda, Bilderbuch, Von Wegen Lisbeth und Echt. Halt, stopp: Echt? Dazu sagt Ali: „Warum nicht? Echt waren so gut in ihrem Songwriting. […] Diese emotionale Klarheit, dieses Konkrete, das zeichnet uns glaube ich aus. Wir wollen uns nicht hinter schrägen Metaphern verstecken.“ Nach ein paar Durchläufen denkt man kaum noch über Referenzen nach, denn Das Moped haben bei ihrer Mission dermaßen Bock und schon jetzt eine gute Handvoll Hits, dass bei ihnen selbst das älteste Thema im Pop – namentlich Liebe und so – im frischen Glanz erstrahlt.

Die Frage nach dem Bandnamen muss natürlich gestellt werden. Zum einen diente Moped als Platzhalterwort, wenn im Proberaum Wortfindungsstörungen eintraten und es nur noch hieß ‚Gib mal das Moped‘. Andererseits motiviert Ali: „Irgendwie feiern wir damit aber auch, wo wir herkommen. Wir sind Kleinstadtkids, die was Großes erleben wollten und ein Moped verbindet man ja eher mit einer Jugend auf dem Land. Vielleicht haben wir uns auch so genannt, weil wir diesen Hype des Urbanen nicht mitmachen wollen.“

Titel. Der Hitkandidat „Alle wollen Liebe“ hat es in sich: Ein Popsong, ungewöhnlich funky, als hätten sich Neue Deutsche Welle, Echt und Wanda an der Theke getroffen, um gemeinsam am Balzverhalten ihrer Mitmenschen zu verzweifeln. Da wird mit halligen Gitarren und einer Prise Falco die scheinbar oberflächliche Ausgehroutine beschrieben, um sich zwischenmenschlich näher zu kommen: „Es geht Tanzen, Theke, Tanzen, Theke und zurück“. Spätestens im Refrain hat man das Bedürfnis mitzusingen:

Alle wollen Liebe, aber keiner hat Lust

Verwundert, fast leise, schieben Das Moped nach: „Aber ich hab‘ Lust.“ Tja, bloß scheiße, dass alle anderen nur Tinder/Grindr bis zum Endboss zocken wollen.

Live. Unsere Musikredakteure Alex, Christoph und Matthias konnten das Trio – besser gesagt Quartett, da live zusätzlich mit Schlagzeuger – beim Rocken am Brocken Festival 2019 erleben. Auch sie waren schwer begeistert von der Textdichte und Instrumentierung, die zwischen Melancholie und Catchiness im Harz hat tänzeln lassen. Wer Das Moped dieses Jahr noch live erleben will, hat bspw. beim MS Dockville und Reeperbahnfestival in Hamburg Gelegenheit dazu. Derweil schwärmen wir weiter durch unsere rosarote Brille und hoffen, dass sie spätestens mit dem Debütalbum den Weg nach Rostock finden werden. Wir wollen Liebe und Das Moped!

 

 
 
 
 
 
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Titel: Alle wollen Liebe
Künstler: Das Moped
Debüt–EP: Alle wollen Liebe (VÖ: 26. April 2019) – Spotify
Label: Epic Records / Sony

Die weiteren Titel unserer Heavy Rotation in der KW 33/19

Die LOHROtation, unsere akustische Präsentation aller fünf Titel, zum individuellen Nachhören, bidde Gönnung:

 

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