Im 15. Jahrhundert wurde bereits in Thailand bei Kriegen und Kämpfen neben Waffen auch Kampfsport mit den acht Waffen des menschlichen Körpers angewendet, wenn Schwert und Spehr nicht mehr zu gebrauchen waren.
Mehr als nur Kampfsport
Muay Thai ist eine der ältesten überlieferten Kampfkünste Thailands und gehört heutzutage zu den effektivsten Kampfsportarten der Welt und Muay Thai ist mehr als ein Kampfsport, es ist eine Lebenseinstellung oder eine Lebensphilosophie.
Muay Thai wird aus verschiedenen Motiven ausgeübt und fördert außerdem die Konzentrationsfähigkeit und stärkt die Abwehrkräfte. In diesem Sport wird der ganze Körper trainiert, dass fördert Kraft und Ausdauer. Diese Kampfkunst eignet sich daher gleichermaßen für alle Menschen, die sich einfach mal richtig auspowern wollen oder eine effektive Selbstverteidigung suchen. Gerade auch für Frauen, denen die modernen Fitness-Kurse zu langweilig sind, könnte dieser Sport eine Alternative sein. Das Training beginnt mit einer Aufwärmung kombiniert aus Ausdauer, Dehnungen und Schattenboxen, dann folgen Partnerübungen mit Techniktraining, Pratzentraining und Sparing. Zum Abschluss des Trainings werden kräftigende Übungen durchgeführt.
Die Ziele des Trainings Muay Thai/ Thaiboxen dienen der Stärkung der eigenen Fitness, ist Wettkampfsport, dient der Selbstverteidigung, ist Kampfkunst, gut für den Muskelaufbau, Stärkung der eigenen Reaktion, Stressabbau, Stärkung der Ruhe von Innen, Technik, stärkt das Selbstbewusstsein, Lernen der Tradition Thaillands und seiner Kultur.
Die Acht Waffen des menschlichen Körpers
Typisch für diesen Kampfstil sind der Einsatz von Ellenbogen und Knietechniken sowie das Clinchen. Das Thaiboxen erfordert langes Training und harte Arbeit an sich selbst, um die verschiedenen Techniken immer zu verbessern bis es irgendwann so leicht aussieht, dass es in fliessenden Bewegungen zu sehen ist.
Thaiboxen im Vollkontakt wird traditionell in kurzen Hosen und barfuß ausgeübt, wobei eine Schutzausrüstung wie Boxhandschuhe, Bandagen und Zahnschutz Pflicht sind. Neben klassischen Boxschlägen (Mhad) und Tritten (Teep) sind im Thaiboxen auch Ellenbogentechniken (Sok), Kniestöße (Khao) und Haltegriffe erlaubt. Typisch ist der Tritt mit dem Schienbein (Dteh) zum Oberschenkel, der Lowkick, mit dem versucht wird, den Gegner steh- und folglich kampfunfähig zu machen. Beim Clinchen (Chap Ko) wird der Gegner mit beiden Händen geklammert, um ihn dann mit Kniestößen (Chap Ko Tee Khao) oder Ellebogen (Chap Ko Tee Sok) außer Gefecht zu setzen.
Da Thaiboxen eine Kampfkunst mit sehr viel Körperkontakt ist, wird im Training großen Wert auf eine allgemeine Körperhygiene.
Eine wichtige Eigenschaft haben alle Sportarten gemeinsam, durch qualitatives Training mit erfolgreichen, erfahrenen Trainern stellt sich Erfolg ein.
Trainer, welche die Leidenschaft zu ihrem Sport in sich tragen und über Jahre auch selbst für Ihren Erfolg und für ihre Ziele hart und täglich trainiert haben. Es sind die Trainer, welche ihre Erfahrungen und die Begeisterung zu ihrem Sport teilen möchten.
Trainieren mit einem Weltmeister
In Rostock haben wir das Glück den Weltmeister Rateb H. Mohammad A. begrüßen zu können. Im September kam er mit fünf Freunden aus Syrien zu uns, da die Lage in der Heimat immer schwieriger wurde. Sie sind in Bewegung und bewegen etwas mit ihrem Sport. Das Netzwerk zu ihren Freunden und die Anfragen nach einem Trainingsort waren wichtige Gründe, um in Rostock zu bleiben.
Im November letzten Jahres starteten sie mit fünf Teilnehmern das Muay Thai Training und werden seit Januar durch den PSV Rostock Abt. Thaiboxen und Integration durch Sport unterstützt.
Sie begeistern mit ihrer Offenheit und Motivation. Das Training ist famillär und jeder fühlt sich willkommen. Nach aktuellem Stand sind bereits mehr als 40 Mitglieder in ihrer Trainingsgruppe. Im Mai diesen Jahres holte Rateb H. den Weltmeistertitel in Stuttgart und nun auch in Italien. Sie starteten unter Anderem als Gruppe bei Wettkämpfen in Torgelow und Rostock.
Sport ist interkulturell
Die Trainingsgruppe ist aufgeschlossen, denn der Sport verbindet, egal welche Religion, Sprache, Hautfarbe und Geschlecht. So trainiert Rateb Kinder, Frauen und Männer. Es motiviert und macht Freude am Sport treiben, trainieren und dazulernen. So sind sie auch auf verschiedenen Sportverantstaltungen willkommene Gäste, wie zBsp. das Benefit und erhalten stätig weitere Anfragen. Mit seiner Art motiviert Rateb und fordert die Leistungen mit einem Lächeln ab. Der ehemalige syrische Nationaltrainer weiß worauf es ankommt.
Seit Mai geben sie Training für Kinder. Die Kinder sind begeistert von den jungen, erfolgreichen Sportlern. Der PSV hat Ihnen die Chance gegeben, Kinder, Frauen und Männer zu trainieren. Sport ist ein tolles Beispiel für Intergration. Auch die Sportler haben das Gefühl ein Stück angekommen zu sein, etwas tun zu können. Sie sind dankbar für diese Chance und möchten etwas zurückgeben.