In der Hansestadt Rostock geben aktuell künstliche Gräber ein Rätsel auf. „Ich dachte da hat jemand sein Haustier begraben“, antwortet eine Passantin auf den Fund am Universitätsplatz. „Möchte man, wenn man tot ist dann auch noch von A nach B geschleppt werden“, fragt sich eine andere Passantin. Alles wegen einer Künstlergruppe, die – fernab von Berlin – Nachahmer findet und Flüchtlingsleichen nach Deutschland und damit auch in die Hansestadt Rostock holt, vor dem Hintergrund, dass wir jeden Tag hunderte Einwanderer an unseren Grenzen verlieren.
Das Zentrum für politische Schönheit holt das Problem nach Deutschland, präsentiert künstliche Gräber unter den Augen der europäischen Öffentlichkeit. Die Entschlossenen des Kunsthappenings „Marsch der Entschlossenen“ rissen vergangene Woche die Zäune zur Bundestagswiese nieder und hoben spontan hunderte Gräber mitten in der Hauptstadt aus. Mittlerweile ist das Gräberfeld umzäunt und wird vor Zugriffen abgeschirmt.
Auch am Universitätsplatz, am Rosengarten und unweit vom Schröderplatz, haben Rostockerinnen und Rostocker in den letzten Tagen inszenierte Gedenkstätten festmachen können.