Für alle denen das schon immer Kopfzerbrechen bereitet hat : Der Bandname resultiert aus der Tastenkombination Alt und J, die das sogenante Hipster-Dreieck bilden. Aber natürlich nur auf englischen Apple Produkten!
Seit 2007 machen die Briten, die nach dem Ausstieg von Bassist Gwil Sainsbury nur noch zu dritt sind, jetzt schon Musik zusammen.
Auch auf der neuen Platte bleiben sie sich treu. Die ersten Stücke wurden während der Welttour zu ihrem Debut Album geschrieben.
Die Stadt Nara muss es ihnen dabei besonders angetan haben, denn gleich 3 Songs widmen sie diesem Ort in Südjapan. Inspirierend waren für Joe Newmann, der Stimme von Alt-J, die dort im Park frei lebenden Hirsche. Die verdeutlichen für ihn metaphorisch die Freiheit, alles tun und lassen zu können ,wonach einem der Sinn steht. Dem seit Band-Beginn an bestehenden Nerd-Klischee folgend, zieht er Vergleiche zu dem Computerspiel Grand Theft Auto. Du kannst dich frei in der „Liberty City“ bewegen und hast nicht wie in „Super Mario“ eingeschränkte Bewegungsfreiheit nach oben und unten.
Um Freiheit geht’s bei Alt-J nicht nur textlich sondern auch musikalisch. Denn die Band lässt sich in keine Genre-Schublade stecken. Sie spielen mit den verschiedenen Richtungen und bewegen sich zwischen Folk, Indie, Elektro und Hip Hop. Rockig wird’s zur Auflockerung zwischendurch auch, mit dem Titel „Left Hand Free“. Der allererste relativ groovige und besonders gitarrenlastige Song der Band, die immerhin schon seit 7 Jahren zusammen spielt. Dem einen oder anderen kommt er vielleicht bekannt vor, denn der wurde hier bei uns erst vor kurzem zum heißbegehrten Titel der Woche gewählt.
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Ganz anders dagegen die erste abgekoppelte Single. Mit „Hunger of the Pine“ überrascht die Band mit einem Miley-Cyrus Sample. Grundlage dafür war ein Remix ihres Songs „4X4“ vom Drummer der Band Thom Green, der bei der Produktion von Mileys Album Bangerz mitwirkte.
Auch wenn das vielleicht auf den ersten Blick nicht zusammenpasst, laut Pressetext ist Miley für die Jungs von Alt J eine fundamental missverstandene Künstlerin . Für mich ist „Hunger of the Pine“ der interessanteste Titel der Scheibe. Die düstere Stimmung wird durch die unglaubliche Soundkulisse erzeugt, die sich nach und nach aufbaut.Durch jedes weitere Instrument vergrößert sich der Klangteppich bis er sich dann im Refrain ganz entfaltet. Trotz der 5 Minuten Länge ist der Titel abwechslungsreich ,vor allem durch Mileys Stimme.
Pascal Bremmer von plattentest.de bezeichnet die Platte sogar als Meilenstein und gibt zum ersten Mal seit 2006 10/10 Punkten. Treffend beschreibt er: das ist „Musik nicht nur für heute, sondern auch für morgen, die Maßstäbe setzt für alles, was noch kommt“. Und genau das hört ist in „Hunger Of the Pine“ zu hören.
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Und falls ihr jetzt Gefallen an dem neuen Alt-J Werk gefunden habt: das Album gibt’s nicht nur als Tonträger, sondern auch als von der Band eigens designten kostenlosen App. Die ist als Download via Google Play oder Apple App Store erhältlich. Aber mit dem einfachen Runterladen und „Play“ drücken ist es noch nicht getan: um es nicht zu einfach zu machen kann man die Titel nicht überall hören, sondern nur an ausgewählten Standorten. Zu sehen sind sie auf einer dazugehörigen Karte oder auch online auf altjband.com/map.
Und genau so ist es auch gewollt, sagte Newmann: „Once the record is out, it’s yours. You own it!“
Also, für alle: „This is All yours!“