Eigentlich wollte ich ja bei diesem Text auf das oft so naheliegende Namedropping verzichten. Doch bei „Figure It Out“ von Royal Blood, unserem aktuellen Titel der Woche, konnte ich einfach nicht anders. Wenn Sänger Mike Kerr die Stimme erhebt, erinnert das auf frappierende Weise an einen gewissen Jack White. Und bezüglich der musikalischen Herangehensweise sind Vergleiche mit Queens Of The Stone Age oder den Black Keys zumindest nicht völlig an den Haaren herbeigezogen. Das Gute an Royal Blood ist, dass sie keineswegs eine schlechte Kopie der erwähnten Größen des Rock sind. Im Gegenteil, sie klingen sogar noch eine Spur wilder und dynamischer. Es ist erstaunlich frisch, dieses königliche Blut.
Erstaunlich ist auch, wie lange es gedauert hat, bis das Duo aus dem englischen Brighton ihr Debütalbum veröffentlicht hat. Die erste Single „Out Of The Black“ erschien bereits im November letzten Jahres und wurde seiner Zeit auch schon zu unserem Titel der Woche gekürt. Nach drei weiteren Singles und einer Tour mit den Arctic Monkeys, die quasi Fans der ersten Stunde sind, erschien am 22. August endlich das lang erwartete und selbstbetitelte Album. Darauf befinden sich zehn packende Songs in kurzweiligen 32 min, die verblüffenderweise lediglich mit Bass und Schlagzeug eingespielt wurden. Dass das Ergebnis trotzdem sehr gitarrenlastig klingt, verdanken wir den Soundtüfteleien von Mike Kerr, der aus seinen gesammelten Effekten gerne ein Geheimnis macht. Eins ist sicher kein Geheimnis: Royal Blood sind auf dem besten Wege, selbst eine Größe zu werden. Der vielversprechende Anfang ist jedenfalls gemacht.
— von Alexander Pröger —
Künstler: Royal Blood
Titel: Figure It Out
Album: Royal Blood
Der Verzerrer ist ein Red Ripper von Tech 21 NYC – ich hab einen 😉