Heute ist mit der Uwe Johnson Forschungsstelle und dem Uwe Johnson Archiv der Schwerpunkt der akademischen Forschung nach Rostock gerückt. Unter der tatkräftigen Leitung von Prof. Holger Helbig und mit Unterstützung der Uwe Johnson – Gesellschaft wird sehr breit und zunehmend öffentlichkeitswirksam auch am „Vertrautmachen“ der Leser mit dem Werk gearbeitet – noch ist Johnson weit entfernt von der Bekanntheit eines Walter Kempowski in unserer Stadt.
Das etwas zu ändern, daran haben auch schon in früheren Jahren Wissenschaftler und begeisterte Leser gearbeitet. Ich habe dazu mit dem Rostocker Literaturwissenschaftler Dr. Wolfgang Gabler gesprochen:
Aus dem von Jürgen Grambow verfassten Nachwort des ersten von ihm herausgegebenen Uwe Johnson Buch in der DDR „Uwe Johnson. Eine Reise wegwohin“, einer Sammlung von kleineren Arbeiten von 1989 folgt ein Auszug. Eingelesen von Isabell Karras.
Wir erinnern damit an den Rostocker Literaturwissenschaftler und Lektor des Hinstorff-Verlages, der am 18.3.1990 (dem Tag der ersten Freien Wahlen in der DDR!) eine Lesung aus den Jahrestagen im damaligen Kleinen Haus des Volkstheaters organisierte. Immerhin waren damals nach Grambows Bericht in den „Literaturbriefen aus Rostock“ (Luchterhand 1992) 70 Zuhörer erschienen.
Und zuletzt die Beschreibung der Jahrestage von Uwe Johnson selber, laut eines Mitschnittes der Lesung am 10.11.1983 in Tübingen, veröffentlicht in der Rowohlt- Monographie (Jürgen Grambow, 1997). Von Ka Zerbe mit südlich weichem Cressphal f eingelesen.
Die Ausstrahlung der jahrestage beginnt am 20.8.2014 um 9:00 Uhr bei LOHRO und wird, synchron zu den Buchkapiteln, ein Jahr dauern. Die Dateien wird es auch täglich auf der Website des Projektes zum Nachhören geben.
Wir werden weitere Mitschnitte von Johnson-Veranstaltungen der vergangenen Jahre in Rostock in Zusammenarbeit mit der Uwe Johnson-Gesellschaft öffentlich machen.
Für Hinweise, Meinungen und Kritik sind wir dankbar.
Ralph Kirsten
