Die Schau wirft einen Blick zurück in eine erst glanzvolle, später leidvolle Zeit – die zumeist in Vergessenheit geraten ist. Juden hatten nämlich erheblichen Anteil am Erfolg des Fußballs in Deutschland. So organisierte Walther Bensemann (1873 – 1934) erste internationale Spiele, wirkte bei der Gründung des DFB im Jahre 1900 aktiv mit und gründete die Sportzeitschrift „Kicker“. Der ehemalige Präsident des FC Bayern München, Kurt Landauer (1884 – 1961) hatte wesentlichen Anteil an den ersten Erfolgen des Vereins. Und der ehemalige Stürmer und Nationalspieler Julius Hirsch (1892 – 1943), schoss bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm in einem Spiel gegen Russland zehn Tore – ein bis heute in Deutschland ungebrochener Rekord.
Alle Karrieren endete Anfang der 30er Jahre schlagartig, so erklärte es Ausstellungskurator und Diakon der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstelle Dachau, Klaus Schultz: „Ab 1933 war es ja Verboten für jüdische Sportler sich in Sportvereinen zu organisieren, Fußball zu spielen. Dieses Thema steht stellvertretend für die Ausgrenzung von Sportlern.“
Die Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden“ hat bislang an über 40 Orten Station gemacht. Dass sie nun für einen Monat im Rostocker Kröpeliner Tor zu sehen ist, daran haben mitgewirkt: das Fanprojekt der Rostocker Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Landeszentrale für Politische Bildung, der Landesfußballverband MV, der Landessportbund und die Geschichtswerkstatt Rostock e.V..
Aktualisiert 10:50 Uhr