Auf Spurensuche nach Egon Tschirch

Das Kulturhistorische Museum Rostock arbeitet an einer umfangreichen Ausstellung zum Maler und Grafiker Egon Tschirch (1889-1948). Dazu wird auch auf die Hilfe aller Rostocker gesetzt.

Schon heute besitzt das Rostocker Kulturhistorische Museum den bundesweit größten Bestand an Werken rund um Egon Tschirch, so der Leiter Steffen Stuth. „Wir sind uns aber sich, dass sich noch viel mehr unbekannte Materialien im Privatbesitz befinden.“ Um das Lebensbild des ehemaligen Künstlers so umfassend wie möglich nachvollziehen zu können, werden noch weitere Gemälde, Zeugnisse, Informationen oder Erlebnisse rund um die Person Egon Tschirch gesucht. Ansprechpartner ist das Kulturhistorische Museum.

Seit Jahren bereits sichtet Dr. Heidrun Lorenzen, ehemalige Leiterin des Kulturhistorischen Museums, die Werke Tschirchs. Sie war es auch, die im Jahr 2009 die wohl größte Schenkung zum Schaffen des Künstlers entgegen nehmen durfte. Mehr als 70 Kunstwerke des Malers und Grafikers überlies damals dessen Neffe Wolfgang Adler (86). Aktuell arbeitet Heidrun Lorenzen an einem Tschirch-Buch. Es soll zusammen mit einer Ausstellung im Kulturhistorischen Museum präsentiert werden. Voraussichtlich aber nicht vor 2015. Mehr zum Thema am Montag im Programm.

Tschirch gilt als vergessener Rostocker Künstler. Er wurde 1889 in Rostock geboren. Nach seiner Ausbildung an der Königlichen Akademie der Künste Berlin eröffnete er 1913 ein Atelier in Rostock. In den Folgejahren schuf er Porträts, Historien-, Akt- und Bühnenbilder sowie Gebrauchsgrafik. In der jüngeren Geschichte wurde Tschirch vor allem gemieden, da er während der Nazizeit vorübergehend Mitglied der NSDAP war und Auftragsarbeiten für das Regime übernahm.

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