Nick Cave: Ein Portrait

Im Rahmen der FRIEDA-Entecken Woche vom 9.-17.Oktober ist Nick Caves neuestes Film-Werk im LiWu in Kooperation mit LOHRO zu sehen. Die autobiografische Pseudo-Dokumentation schildert den fiktiven 20.000sten Tag seines Lebens und das so großartig, dass er dafür auf dem in Utah stattfindenden Sundance Festival 2014 sogar den Director Award erhielt.

Alles beginnt am 22.August 1957, als Nick Cave in der Stadt mit dem unaussprechlichen Namen Warracknabeal in Australien das Licht der Welt erblickt. Er genießt als Kind eine strenge anglikanische Erziehung, die auch immer seine Texte prägen wird.
„Die Themen, über die ich singe, haben sich kaum geändert. Der Knochen, an dem ich nage, ist noch derselbe wie früher.“ , erklärt er im Februar 2013 der Süddeutschen Zeitung.
Den Multiinstrumentalisten Mick Harvey, mit dem er sein ganzes Leben über musikalisch verbunden sein wird, lernt er schon auf der Highschool kennen. Zusammen gründen sie „Boy Next Door“, das erste seiner zahlreichen Projekte. Ihrer Umsiedlung nach London im Jahr 1980 folgt ein Namenswechsel zu „The Birthday Party“. Ihre Mischung aus Punk, Blues und Rock begeistert die britische Metropole.

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1983 zieht es die Band nach West-Berlin, woran sie zuletzt zerbricht. Der nächste Karriereschritt wird Nick Cave nach Übersee führen und damit zur Entdeckung der Filmbranche in Los Angeles. Er schreibt unter anderem das Drehbuch des Dramas „Ghosts…of the Civil Dead“ mit und es bleibt nicht bei diesem einem Film. Ob als Darsteller, Drehbuchautor oder Filmmusikproduzent: seine Mitarbeit ist sehr gefragt. Wim Wenders zum Beispiel verwendet gleich in drei Filmen Musik von ihm und lässt ihn in „Der Himmel über Berlin“ live auftreten. Seine Schauspielkünste baut er sowohl in dem experimentellen Dokumentarfilm „Jonas In The Desert“, als auch in der dramatischen Komödie „Rhinoceros Hunting In Budapest“ weiter aus. Das hindert ihn jedoch nicht daran, seiner Leidenschaft für die Musik weiterhin zu frönen. Gemeinsam mit Mick Harvey gründet er 1983 ‚The Bad Seeds‘, die bis heute vor allem für ihre Live-Shows berühmt und berüchtigt sind. Musikalisch wenden sie sich eher der Kunst gefühlvoller Balladen zu. Seine künstlerische Vielfalt ist längst nicht ausgeschöpft. Zurück in Berlin beginnt er die Niederschrift seines ersten Romans „Und die Eselin sah den Engel“, welcher 1989 erscheint.

Im Laufe seiner Karriere arbeitet Cave mit vielen namhaften Künstlern zusammen. Dazu gehören 1982 beispielsweise die deutsche Avantgarderock-Band ‚Die Haut‘. In dem Song „Where The Wild Roses Grow“ kooperiert er mit Kylie Minogue, über die er zur Süddeutschen Zeitung sagt: „Das Absurde an der Phase mit Kylie war ja, dass wir, als Band, total fertig waren: ein Haufen Junkies, ernsthaft süchtig. Und da trat Kylie in unser Leben, dieses süße, schöne, strahlende, glückliche und gesunde Geschöpf. Sie hat uns alle für einen Moment verändert, denn wir sahen uns plötzlich mit ihren Augen.“ So war sie vielleicht auch Anlass für Nicks kreative Pause, die er nutzte um sich von seiner jahrelangen Alkohol-und Heroinsucht zu befreien. Im Jahr 2000 ist dies geschafft. Er nimmt das Doppel Solo-Alum : „The Secret Life Of The Love Song, The Flesh made Word, Two Lectures by Nick Cave“ auf. Zusätzlich veröffentlicht er auch mit den Bad Seeds eine Platte. Zunächst die vorletzte, denn Anfang 2009 beendet Mick Harvey die 25-jährige Zusammenarbeit. 2013 erschien zum 30. Bandjubiläum noch „Push The Sky Away“. Cave erklärt dazu: „Die neue Platte fühlt sich irgendwie neu an, aber Neu im Sinne von Oldschool“ .
Ein Satz, der bezeichnend für sein Lebenswerk ist.

 

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Am 17.10 gibts im LiWu in Kooperation mit LOHRO „20.000 Days on earth“ und anschließend die finale FRIEDA-entdecken-Party mit bewegender Musik und geistigen Getränken.

 

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